"Neurussland" vor 257 Jahren:

 

Ostpreußen unter dem Doppelaar

1758 - 1762

Ostpreußen unter dem Doppelaar 1758-1762 "Neurussland" vor 257 Jahren: Ostpreußen unter dem Doppelaar 1758-1762
Wappen Russland 1742 - stark aufgehellt

Der Verfasser der von uns als Neudruck-Edition herausgegebenen „Historischen Skizze“, Xaver v. Hasenkamp, Herausgeber der „Neuen Preußischen Provinzial-Blätter“, schilderte deren Ziel im Jahre 1866 in seinem Vorwort bescheiden:

 

„Die Darstellung eines – wenn auch nur in flüchtigen Umrissen entworfenen – Gesammtbildes von politischen und militärischen Ereignissen, die, auf einem entlegenen Nebenschauplatze jenes Weltkrieges, in der Geschichte bisher mit derselben Vernachlässigung behandelt zu sein scheinen, wie seinerzeit auf eben dieser Nebenbühne des großen Kampfes die Kriegführung selbst."

 

"Durch Sammlung, Sichtung und Gruppierung des ihm zugänglichen historischen Materials, namentlich durch Heranziehung mancher für die Sittengeschichte jener Epoche nicht ganz uninteressanter Details darf der Verfasser vielleicht hoffen, in diesen Beiträgen zur Geschichte des Siebenjährigen Krieges trotz ihrer Unvollständigkeit eine durchaus nicht werthlose Vorarbeit geliefert zu haben für den einstigen Spezialhistoriker unserer provinziellen Heimath . . .“

 

Mit diesem Band will v. Hasenkamp „einen über Gebühr vernachlässigten Moment unserer heimischen Geschichte seiner langen Vergessenheit entreißen“.

 

Begleiten Sie den Verfasser durch den Verlauf der Ereignisse im damaligen Ostpreußen in seiner beeindruckend detailreichen, vielschichtigen und spannenden Schilderung auf der Basis vieler bis dahin „unbenutzter historischer Documente“ – und heute verlorener Quellen – (mit einer Fülle von Quellenverweisen!) und bilden Sie sich Ihr Urteil, ob dies dem Verfasser gelungen ist.

 

Seine Darstellung ergänzte v. Hasenkamp mit 95 Seiten Beilagen:

 

A. Notata zur Organisation der russischen Armee

B. Aktenstücke zur Kapitulation von Memel

C. Zur Geschichte der Schlacht von Gross-Jägerndorf

D. Verzeichnis der Ortschaften in Ostpreußen und Litauen,

die im Jahre 1757 der Kaiserin von Rußland gehuldigt haben

E. Die Kapitulation von Königsberg 21.01.1758

F. Aktenstücke zur Geschichte der Kriegscontributionen 1758 und 1759

G. Auszüge aus dem Tagebuche des Hospital-Predigers Friedrich Pastenaci

     (Augenzeuge der Ereignisse ab 5. Juli 1757 in Gumbinnen)

H. Nachträge und Erläuterungen.

 

In unserem Neudruck erweitern wir den Band um 91 Seiten mit Auszügen aus der „Politischen Correspondenz Friedrichs des Großen“ (Deutsch und Französisch).

 

L i e f e r b a r

 

Ostpreußen unter dem Doppelaar

Historische Skizze der russischen Invasion in den Tagen des siebenjährigen Krieges

Von

Xaver v. Hasenkamp

Erstmaliger Faksimile-Neudruck der Ausgabe Königsberg 1866

 

IV, 508 Seiten + Anhang mit 91 Seiten aus der „Politischen Correspondenz Friedrichs des Großen“,

gedruckt auf chamoisfarbenem Werkdruck-Papier, handgebunden in dunkelgrünes Bibliotheksleinen mit Goldprägung, marmorierten Vorsätzen und Lesebändchen. Format 14,5 x 21 cm.

(ISBN 978-3-86990-094-0)

€  98

Inkl. z. Z. (02/2015) gültiger MWSt., zzgl. Verpackungs- und Portokosten.

 

Am 8. Januar 1758 schrieb der „Président de la chambre de Gumbinnen“, der 45-jährige Präsident der Kriegs- und Domänenkammer in Gumbinnen, Johann Friedrich Domhardt, an König Friedrich II.:

 

„Meine Pflichten nötigen mich, Eurer Majestät zu übermitteln, dass ich in diesem Moment, abends um 7 Uhr, sichere Mitteilungen erhalte, dass sich die russische Armee unter ihrem Oberbefehlshaber Fermor an diesem Morgen in Marsch gesetzt hat, teils aus Memel, teils aus Samogitien, wo deren überwiegender Teil bis jetzt kantonniert war, um von Neuem feindlich in die preussischen Staaten einzudringen. Aus dem, was man sagt, nimmt eine Kolonne dieser Armee den Weg geradewegs über Labiau zur Hauptstadt Koenigsberg, und der andere über Tilsit und offensichtlich viel weiter, um alle anderen Gegenden zu besetzen.“ (Original in französischer Sprache, Übersetzung: LTR-Verlag).

 

Friedrich antwortete Domhardt darauf aus Breslau am 16. Januar 1758:

 

„Ich habe denjenigen Bericht, welchen Ihr Mir unter dem 8. dieses Monates auf die Euch zugekommene Nachricht von einer abermaligen Invasion derer Russen in Preussen und Euren Orten erstattet habet, gestern allhier erhalten und gebe Euch darauf die Antwort, wie ich bisher noch alle Mühe habe, diese an sich ganz ohnangenehme Nachricht zu glauben, weilen solche mit allen Meinen andern wegen der russischen Affairen sonst anderer Orten her erhaltenene Rapports gar nicht einstimmet, und Ich also von Euch noch mit dem fordersamsten die nähere und positivere Nachricht, wie weit obgedachtes Gerüchte gegründet gewesen oder nicht, gewärtigen will.

 

Sollte jedoch wider Verhoffen mehrerwähntes Gerüchte gegründet und eine Invasion zu vermuthen oder gar schon der Anfang davon geschehen sein, so bleibt vorerst nichts anders übrig, als dass . . .“

(Auszüge aus Band 16 der Politischen Correspondenz Friedrich‘s des Grossen. Berlin 1888, S. 180)

 

Domhardts Nachrichten sollten sich bewahrheiten und nach dem Einfall russischer Truppen in Ostpreußen im Vorjahr stand die Provinz in jenen Tagen wieder bereits mitten in einer russischen Besetzung, die mit dem Einzug der russischen Armee in Königsberg am 22. Januar 1758 – 6 Tage nach König Friedrichs II. ungläubiger Antwort an Domhardt – begann und bis zum Spätsommer 1762 dauern sollte.

 

Die verbliebenen preußischen Verwaltungen mussten – ebenso wie die gesamte Provinz – der Zarin Elisabeth I. den Treueeid schwören – ein Verhalten, das Friedrich der Große den Ostpreußen nicht verzieh und nach dem Siebenjährigen Krieg nie wieder einen Fuß auf den Boden dieser (nicht verteidigten) Provinz setzte. 

 

LTR-Verlag Ulf-Joachim Friese

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